Geschichte
In einer feucht-fröhlichen Runde im Sportfest 1993 strickten Werner Schmidtner und Musikus Leo Sandner gemeinsam den Weg der heutigen „Singenden Runde".
Wie es bei Feierlichkeiten oft zum Ausdruck guter Stimmung üblich ist, wurden Lieder angestimmt, die mangels Text nach der ersten Strophe meist wieder abgebrochen werden mussten. „Das muss sich ändern", so Werner Schmidtner. Er sammelte Liedertexte aus unterschiedlichen Quellen wie Bücher, Rundfunksendungen, Lieder aus der Bundeswehrzeit und aus dem Bekanntenkreis. In mühsamer Kleinarbeit entstand somit ein eigenes Singbuch mit heute über 220 Liedertexten. Als besonderer Stolz sind natürlich die von unserem Musikus Leo Sandner selbst geschriebene und komponierte Lieder hervorzuheben.
Um den Gemeindefrieden zu bewahren, musste sowohl für Hitzhofen als auch für den heutigen Ortsteil Oberzell ein eigenes Lied entstehen. Mit großem Geschick und viel Gefühl wurden in den Liedern originale Persönlichkeiten der Gemeinden wie „Fezer" oder „Schnappser", sowie die wunderschöne Landschaft um den Reisberg, die grünen Wiesen des Guts Baumfeld und die dunklen Wälder des Mühltals beschrieben.
Am 5. Januar 1994 traf sich die „Singenden Runde" zum ersten Mal im Sportheim Hitzhofen. Unter dem Motto „Wo man singt da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder" konnte Werner Schmidtner 26 Burschen und Männer zwischen 18 und 80 Jahren begrüßen.
Da bereits im Vorfeld die Gerüchteküche über die Neugründung eines eigenen Gesangvereins brodelte, war es wichtig, dies mit einem klaren Konzept zu entkräften.
Es war nie angedacht einen zusätzlichen Verein zu gründen. Es sollte keine Verpflichtungen werden, die Veranstaltungen zu besuchen. Die „Singende Runde" sollte eine reine Männerrunde werden, die sich alle 4-6 Wochen zu einem freien gesellschaftlichen Singen trifft. Dabei stehen nicht Perfektion und Qualität sondern allein der Spaß und die Freude am Singen im Vordergrund.
Für einen angenehmen Ablauf der Veranstaltungen war es erforderlich, bestimmte Spielregeln festzulegen. Da Rauchen und Singen schlecht unter einen Hut zu bringen ist, wurde der Vorschlag der „rauchfreien Zone" akzeptiert und wird bis heute zur Freude der Nichtraucher sehr diszipliniert eingehalten. Es gibt kein Vereinslokal, die Treffen werden abwechselnd in den 3 Lokalitäten der Gemeinde abgehalten. Bei einem durchschnittlichen Besuch von 26 Sängern freuen sich nicht nur der Musikus und der Leiter der Runde, auch die Gastronomen sind sehr zufrieden. Die Abende werden nach ca. 25 gesungenen Liedern, in der Regel um 22:30 Uhr, mit dem Bayernlied beendet. Je nach Stimmungslage muss „unser Leo", wie er liebevoll genannt wird, auf Wunsch des „harten Kerns" das eine oder andere Mal nach offiziellem Schluss noch einige Überstunden einlegen, dazu er als Vollblutmusiker immer gerne bereit ist.
Das Bestehen der „Singenden Runde" über 10 erfolgreiche Jahre ist in erster Linie unserem Leo zu verdanken. In über 100 Veranstaltungen war er der tonangebende Musiker. Dank weiterer guter Harmoniumspieler in der Runde war es auch möglich, den Ausfall bei Krankheit zu kompensieren. Josef Puplik, Alfred Nieselberger sowie Josef Stark haben die „Feuerwehrdienste" für unseren Leo unentgeltlich und gerne übernommen.
Immer wieder wurde die „Singende Runde" bei runden Geburtstagen oder anderen Feierlichkeiten eingeladen. Es wurde deshalb notwendig, eine tragbare Regelung zu treffen. Einladungen werden nur bei den Mitgliedern der „Singenden Runde" angenommen.
Die Gestaltung der jährlichen Weihnachtsfeier, die unser Altbürgermeister und Ehrenbürger Franz Kindermann in den letzten Jahren gerne übernommen hat, ist ein fester Bestandteil der „Singenden Runde". Für das Verteilen der Einladungen und Führen einer Anwesenheitsliste sind die freiwilligen Helfer Josef Rixner und Konrad Löffler stets eine Unterstützung von Werner Schmidtner.
Am 25. Juni 2004 konnte die „Singende Runde" mit Stolz auf 10 erfolgreiche Jahre zurückblicken. Im Sportheim Hitzhofen wurde für alle Mitglieder die mindestens einmal in den Jahren 2003 und 2004 die Singabende besucht haben, ein Grillfest mit einem bunten Programm durchgeführt.
Mit musikalischen Einlagen von Michael Donaubauer und Josef Publik, sowie einer Gesangseinlage von Klaus Seth konnte ein gelungener Abend gestaltet werden.
Der Leiter der „Singenden Runde" konnte fast 70 Personen begrüßen. Nach dem Eingangslied „Es Manna und es Weibersleit" wurde das vorbereitete Salatbuffet und die Grillspezialitäten freigegeben. Anschließend gab es einen 10-Jahresrückblick durch Werner Schmidtner. Zu einer angeregten Diskussion führte ein mit 4 Fragen gespicktes Quiz. So musste z. B. das treueste Mitglied gefunden werden. Pius Fleischmann, selbst ein langgedienter Musiker, konnte als Dank für 76 Besuche ein kleines Geschenk entgegennehmen. Die Frage nach dem meistgesungenen Lied konnten erstaunlicherweise die meisten beantworten. „Jenseits des Tales" wurde 44 Mal gesungen. Ein gutes Musikgehör bewies ein Großteil der Mitspieler. So musste ein kurz vorgespielter Ton erkannt werden. Aus den bisherigen 115 teilnehmenden Sängern der Gemeinde und den umliegenden Dörfern, musste die Anzahl der Teilnehmer gefunden werden, die mindestens 3 Besuche absolviert haben. Martin Eichhorn aus Hofstetten hat als einziger die Zahl 99 erraten. Die ersten 3 Gewinner wurden mit kleinen Preisen beschenkt.
Dass die „Singende Runde" nicht nur in Hitzhofen bekannt ist, dafür sorgte bereits 1995 Radio Ingolstadt. Ein gesendetes Interview mit dem Leiter Werner Schmidtner und dem Lied „Die Försterliesl" hat die Dorfgrenzen gesprengt.
Etwas Sorgen bereitet Werner Schmidtner die Zukunft der „Singenden Runde". Obwohl Pop und Rock „in" und Volksmusik „out" ist, so die schnellen Kommentare der heutigen Jugend, finden sich regelmäßig junge Sänger und Musiker, wie z. B. Michael Donaubauer, ein junger Musiker und Sänger aus Etting.
Alle Mitglieder hoffen, dass die Gesundheit des Herzstücks der „Singenden Runde", unseres Musikers Leo Sandner, noch viele Jahre anhält. Da von den meisten Liedern nur Texte niedergeschrieben und die Melodie im Kopf des Musikers vorhanden ist, ist die Weitergabe an einen Nachfolger sehr schwierig. Dreimal Vorsingen, zwei Trockenübungen und schon ist ein Lied einstudiert. So wurden die alten Lieder zum Teil über 5 Generationen weitergegeben.
Um möglichst einen großen Personenkreis diese Lieder nahe zu bringen, wurden 2004 auch alle Frauen eingeladen.
2005 wurde eine CD im Tonstudio aufgenommen. Da die technischen und finanziellen Voraussetzungen nicht vorhanden waren, musste eine Auswahl von 15 Mitgliedern aus der gesamten Mannschaft von ca. 80 Sängern vorgenommen werden.
Die CD wurde beim Wirtshaussingen im Januar 2006 vorgestellt und zum Verkauf angeboten.
Zukunft der Singenden Runde
Mit dem 1. Wirtshaussingen am 15. Januar 2006 begann eine neue Ära der „Singenden Runde". Die Veranstaltungen finden in Zukunft an Sonntagnachmittagen statt. Die Einladungen werden über die Medien Radio, Zeitung, Aushänge und Flyer bekannt gegeben. Mit dem Ziel, auch junge Leute für dieses Hobby zu gewinnen, sind bei den zukünftigen Veranstaltungen innovative Angebote vorgesehen.
Genauere Hinweise werden bei den Einladungen bekannt gegeben.
Für nähere Information kann Kontakt aufgenommen werden mit:
Werner Schmidtner
Oberzeller Str. 6
85122 Hitzhofen
Tel: 08458/ 8600